Ein Leben für den Schutz der Fledermäuse

Der NABU Obereichsfeld trauert um Reinhard Koch

Bildquelle: Ralf Peiler
Bildquelle: Ralf Peiler

Reinhard Koch verstarb im Alter von nur 63 Jahren. Er war ein ausgewiesener Fledermausexperte und einer der aktivsten Mitglieder des NABU Obereichsfeld seit der Gründungsphase.

 

Im Artenschutz engagierte sich Reinhard besonders für Fledermäuse und in Gebäuden brütenden Vögeln.Er koordinierte jahrelang den Fledermausschutz im Landkreis. Dabei versorgte er verletzte Fledermäuse und bereitete deren Auswilderung vor. Er betreute die Wochenstuben des Großen Mausohrs im Eichsfeld. Darunter in der Kirche in Ershausen in der Reinhard jährlich den in großen Mengen anfallenden Kot der Tiere entfernte. Zudem erfasste und beringte er Fledermäuse in zwei Kastenreviere mit insgesamt 100 Kästen und kontrollierte regelmäßig die Winterreviere im Eichsfeld.

 

Er engagierte sich unermüdlich in allen Bereichen des Vereins. In der Landschaftspflege war er die treibende Kraft bei der Entbuschung und der Entmüllung der vom NABU gepachteten Streuobstwiesen zuerst in Oberorschel, dann in Breitenworbis. Er pflegte Kopfweiden an der Straße zwischen Ecklingerode und Brehme, entbuschte die Kreuzebraer Struth oder mähte Orchideenwiese im Landkreis.

 

Jahrelang koordinierte Reinhard Koch den Amphibienschutz im Eichsfeld. Jährlich nahm er sich Anfang des Jahres Urlaub um den Zaunaufbau zu organisieren. Durch sein Engagement wurden die ersten stationären Leiteinrichtungen im Eichsfeld und im Landkreis Nordhausen errichtet. Deren Wirksamkeit er durch Monitoring überwachte. Seit Anfang des Jahres 2000 wirkte Reinhard Koch am Schleiereulenschutzprojekt mit. Er baute und installierte dabei Nistkästen für Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen. Bei den jährlichen Kontrollen und Beringung durch die Fachgruppe Ornithologie half er mit. Im Rahmen des Projektes Lebensraum Kirchenturm beriet er fünf Kirchen im Eichsfeld zur Erhöhung des Artenschutzes in ihren Gotteshäusern. In vieren installierte er dann Nisthilfen für Turmfalken, Dohlen und Mauersegler. 

 

Auch in die Vorstandsarbeit brachte sich Reinhard ein. So war er mehrere Jahre Beisitzer im Vorstand oder bekleidete das Amt des  Kassenwartes des Vereins. Beim Umzug in das Naturschutzzentrum Reifenstein setzte er sich unermüdlich für dessen Ausbau und Nutzbarmachung für den NABU ein.

 

Sein Verlust hinterlässt jedoch eine große Lücke im Verein, die auch im Hinblick auf den Schutz der Fledermäuse kaum zu schließen ist. Wir danken Reinhard Koch für sein jahrelanges Engagement und werden ihm ein ehrendes Andenken wahren. Unser Mitgefühl und Beileid gilt seiner Familie.